Magische
Welt
Íja Macár
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 Armáran / K10 (Moordrache)
 

Auf dem Weg
K11
 von: Moordrache

"Du weißt genau, daß der Weg lang und gefährlich ist", sagte Armáran zu dem hochgewachsenen Mann im leichten Kettenhemd, der nun vor ihm stand.

"Hast du's dabei?" Der Mann hielt in seiner Linken die Zügel seines Pferdes, das - bisher völlig lautlos, nun zufrieden grasend - hinter ihm stand, seine rechte Hand ruhte auf dem Knauf des Kurzschwertes an seiner Seite. Seine graugrünen Augen ließen Freundlichkeit, Gelassenheit, aber auch einen unbeugsamen Willen erkennen.

"Natürlich, Wargrov, wie immer." Aus einer der zahlreichen Taschen seines Gewandes zog Armáran ein blaues, sorgfältig verkorktes Fläschchen, das kaum größer war als sein Daumen. Darin befand sich eine dunkle, halbdurchsichtige Flüssigkeit, die etwa so zähflüssig wie Honig war. Er reichte Wargrov das Fläschchen.

"Gut." Nur Augenblicke später war es in Wargrovs Satteltasche verstaut. "Wann hast du die nächste Lieferung fertig?"

"In einer Woche; gleiche Zeit, gleicher Ort. Wie immer."

Wargrov saß auf, bevor er sich wieder dem Druiden zuwandte. "Sieh lieber zu, daß du schneller wirst."

"Aber das braucht seine Zeit. Es soll ja schließlich die gewünschte Wirkung nicht nach wenigen Stunden verlieren..."

"Éroch mag es nicht, wenn man seinen Befehlen nicht gehorcht!"

Armáran schluckte.

"In fünf Tagen sehen wir uns wieder, in fünf!"

"Aber...", begann der Druide zaghaft, doch Wargrov vollzog nur stumm die Geste des Halsabschneidens und trieb sein Pferd schließlich zum Galopp an. Kurz darauf entschwand er jenseits des Flusses Armárans Blicken.
Mehrere Minuten später setzte er sich kopfschüttelnd an den Fluß, um sich von den Strapazen des Tages ein wenig zu erholen. "Das bedeutet Arbeit, viel, harte Arbeit", murmelte er betrübt, "auch nachts..."

***

Wargrov horchte aufmerksam auf. Hatte er nicht gerade ein leises Knacken gehört? Dort im Gebüsch neben dem Weg? Langsam ritt er weiter, bis er auf einer Höhe mit diesem Gebüsch war.
Wie beiläufig fingerte er an einer Gürteltasche herum. Plötzlich sprang ein mit einem Schwert bewaffneter Mann aus dem Busch heraus auf ihn zu; doch noch bevor dessen Schwert auch nur in die Nähe des Reiters gelangen konnte, wurde der Angreifer von einer kleinen, aber heftigen Explosion vor dessen Brustkorb zurückgeworfen.
Ebenso plötzlich erschien auf der anderen Seite des Weges ein zweiter Mann, mit einem schweren Streitkolben in der Hand, und rannte auf Wargrov zu. Dieser war alles andere als überrascht, griff erneut in die Gürteltasche und warf ein etwa erbsengroßes, rötlich glänzendes Stück Kristall auf den zweiten Angreifer. Der Kristall explodierte in dem Moment, da er den Mann traf, der daraufhin genau so schnell zu Boden ging, wie der erste.
Beide Angreifer trugen mehrere mittelschwere Verletzungen auf Brust und Gesicht davon, Blut sickerte unter ihren Hemden hervor.
Da rannte ein Dritter auf den Reiter zu. Doch Wargrovs Pferd wich dem Heranstürmenden im letzten Moment geschickt aus, so daß dessen Speer ins Leere ging. Sein Kurzschwert zu ziehen und es dem Mann in die Brust zu rammen, war für Wargrov eine einzige schnelle Bewegung.
In diesem Augenblick rappelten sich die beiden anderen Männer wieder auf. Während der erste noch sein Schwert aufhob und sogleich Wargrov von der Seite angriff, zog sich der zweite bereits langsam und verängstigt rückwärts zurück, rannte schließlich, als auch sein Kamerad den schnellen Tod durch des Reiters Schwert fand.

"Elendes Räuberpack", brummelte Wargrov, während er absaß, um die beiden Leichen zu durchsuchen. Doch bis auf ein silbernes Amulett, das er einem der beiden vom Hals riß, fand er nichts interessantes.

***

Nur etwa zwei Stunden nach diesem Zwischenfall - und nicht ganz zwei Tage, nachdem er Armáran getroffen hatte - kam bereits sein Ziel in Sicht: Schloß Wabe. Einerseits wirkte es gespenstisch und düster im abendlichen Dunkel auf dem Hügel jenseits des Tales, das sich vor Wargrov ausdehnte und in dem sich ein Dorf breitgemacht hatte. Andererseits strahlte es auch einen gewissen Hauch von Romantik aus. In einer knappen Stunde würde er dort sein.
 


... und so setzt sich das Abenteuer fort:
Ein seltsames Paar -K12 (Paul Tobias Dahlmann)
 

... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann mailt mir diese bitte!
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