Magische
Welt Íja Macár |
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Auf der Fährte des Meisters
/ K55 (Andreas Rabenstein)
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von: Andreas Götz | ||
Hedrik und Grówin sattelten ihre Pferde und losten aus, wer sich zuerst um das Packpferd kümmern mußte. Beide waren nicht unbedingt die geborenen Reiter. Hedrik saß meist viel zu steif im Sattel und machte sich und dem Pferd das Leben schwer, und Grówin war froh, wenn er nicht aus dem Sattel fiel, wenn eine etwas härtere Gangart angeschlagen wurde. Außerdem hatte er den Verdacht, daß sein Pferd ihn nicht mochte. Hedrik war zuerst an der Reihe, das Packpferd zu betreuen. Das senkte seine Laune um ein paar Grade. Zum Glück hatte einer der Stallburschen schon alles nötige für die Reise zusammengepackt und das Pferd beladen. Als die beiden den Stall verließen, mußten sie feststellen, daß ihre Mitreisenden sich schon auf den Weg gemacht hatten. "Na, das kann ja heiter werden. Wenn die jetzt schon darauf verzichten, in einer Gruppe zu reisen, wie soll das denn erst enden, wenn irgend etwas passiert?" Hedrik spornte sein Pferd an, sich zu beeilen. "Das mußt du ja nicht gerade an mir auslassen!" Grówin fluchte und bemühte sich, Schritt zu halten. Die beiden Soldaten beeilten sich um die Gruppe einzuholen, die noch nicht wirklich weit gekommen waren, denn sowohl das Gefährt der beiden Zwerge, als auch der Wagen des Menschen waren nur sehr begrenzt für übermäßig schnelle Geschwindigkeiten geschaffen. So zockelte die ungleiche Reisegruppe in sehr gemächlichem Tempo dahin. Zuerst ging es entlang des Gebirges nach Norden. Es gab einen gut erkennbaren Weg, denn obwohl die Route, die sie gewählt hatten, nicht gerade übermäßig häufig von Händlern und Reisenden frequentiert wurde, so war es doch auch keine Route, die möglichst vermieden wurde. Die Gegend war zumindest nach dem Gebirge offen und eben und bot ein etwas leichteres Vorankommen als die steinigen Küstenpfade. Die Gruppe bemühte sich, den Wald, der sich zuerst rechts neben dem Gebirge anschloß, so gut wie möglich zu vermeiden. Bis auf den Elben hatten alle großen Respekt vor den dunklen Bäumen. Keiner konnte so recht sagen, warum, aber es gab Geschichten, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. So verlief die Reise zuerst sehr schweigsam. Sogar der geschwätzige Händler mochte kaum etwas sagen. Celéron konnte über so viel Aberglaube nur lachen, aber trotz aller Beteuerungen, der Wald sei sicher, trotz aller Spötteleien über den Heldenmut der versammelten Reisenden wollte keiner dem Wald zu nahe treten. Die Laune des Elben verschlechterte sich dadurch zusehends. Seine Kommentare wurden dadurch um so bissiger, und des öfteren mußte er sich böse Blicke von seinen Gefährten gefallen lassen. Am späten Nachmittag verließen sie den Wald und alle atmeten erleichtert auf. Celéron, weil ihm das verängstigte Schweigen der anderen dazu veranlaßt hatte, mehr über seine eigene Mission nachzudenken, als ihm lieb war, und alle anderen weil sie der drückenden Stille des Waldes und den bissigen Kommentaren des Elben entronnen waren. Die Reise ging weiter am Fuß der Berge entlang. Jetzt war die generelle Richtung aber eher Westen. Die Berge lagen im Süden und eine weite Ebene erstreckte sich gen Norden, die immer wieder von kleinen Bächen unterbrochen wurde. Glücklicherweise waren diese Wasser nie sehr tief, denn sonst hätte dies ein Ende der Reise für die Wagen bedeutet. Gegen Abend erreichte die kleine Karawane eine sehr kleine Siedlung. Es gab nur insgesamt drei Häuser. An einem der drei Gebäude war ein großes Schild angebracht auf dem ein Wanderer zu sehen war. Hedrik und Grówin waren beide erleichtert, aus dem Sattel zu kommen. Schnell versorgten sie ihre Pferde und beeilten sich, in das Gasthaus zu kommen, wo eine warme Mahlzeit und ein Bier eine nicht unerhebliche Sogwirkung hatten. Den anderen schien das ebenso verlockend und so saßen bald alle vor gefüllten Tellern und Krügen und ließen es sich gut gehen. Nach dem Essen verzogen sich die Silbereiche- Brüder schnell in eine Ecke und begannen ein leises Gespräch. Celéron versuchte mit den beiden Soldaten ins Gespräch zu kommen, mußte aber schnell feststellen, daß es kaum Themen gab, die auch nur ansatzweise abendfüllend hätten sein können. So gab er den Versuch schnell auf und verzog sich auf sein Zimmer. Hedrik und Grówin nahmen sich nun die Papiere vor, welche sie bekommen hatten. Als erstes besahen sie sich die Liste der Dinge, die sie auf dem Weg für ihren Hauptmann erledigen sollten. Der erste Eintrag, nachdem sie ihn entziffert hatten, schien ihnen etwas merkwürdig: "Sage dem Wanderer: Ehre den Bund der Göttin." So richtig viel wußten sie nicht damit anzufangen. Wer zur Hölle war der Wanderer, von welcher Göttin war die Rede, und wie bitte schön sollte man jemanden ehren, wenn man nicht wußte wie? Die beiden Soldaten waren nach kurzer Zeit mehr als verwirrt und verfluchten aufs neue, daß sie diesen unerwünschten Auftrag bekommen hatten. Wie einfach wäre es doch gewesen, hinter dem Riesen und seinem Begleiter her zu reiten. Mit ein wenig Glück wären sie denen eh nicht begegnet. Nein, statt dessen mußten sie sich mit unsinnigen Rätseln herum ärgern. Yngvar hatte dem Gespräch der beiden Soldaten aus Ermangelung einer anderen Unterhaltung zugehört. Das hilflose Rumgerate der beiden verlor aber schon bald seinen Unterhaltungswert. Die Aufgabe, über welche die beiden sich den Kopf zerbrachen, war banal. "Was sollen wir denn jetzt nur machen?" Hedrik wurde langsam nervös. "Wenn wir den Auftrag nicht erledigen können, dann reißt und Wargrov den Kopf ab." "Vielleicht müssen wir jemanden um Hilfe fragen?" "Wir können doch nicht die geheimen Pläne von Wargrov hier herumposaunen." Hedrik wurde bei dem Gedanken, etwas falsch zu machen, ganz schwummerig. "Ja, aber so kommen wir auch nicht weiter." Grówin guckte sich um, auf der Suche nach einem freundlichen Gesicht. Yngvar lächelte aus Gewohnheit zurück, bevor ihm klar wurde, in was er sich da gerade verstrickt hatte. "Wir haben hier ein kleines Problem, Yngvar, und du kannst uns bestimmt dabei helfen." Grówin versuchte ein gewinnendes Lächeln zu zeigen. "Äh, ja, hmm, was könnte es denn geben, wobei ich euch erfahrenen Soldaten helfen könnte?" versuchte Yngvar sich aus der Verantwortung zu stehlen. "Naja wir haben hier einen kleine Aufgabe zu erledigen und können nicht so recht schlau werden daraus." Hedrik schob Yngvar die Liste hin und deutete auf die erste Zeile. Yngvar las den Satz und tat so, als müsse er scharf nachdenken. "Hmm. Der Wanderer. Tja, wer mag das wohl sein. Gab es nicht draußen ein Schild mit einem Mann der mit einem Stab durch die Gegend marschierte? Da müsste man wohl ansetzen." "Jetzt verstehe ich, Grówin", platzte Hedrik heraus. Dann stand er auf und rannte nach draußen. Yngvar konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Kurze Zeit später kam Hedrik zurück und sah sehr enttäuscht aus. Grówin hatte noch immer nicht ganz begriffen, was gerade abgelaufen war, und sein Gesichtsausdruck wechselte zwischen verärgert und verwirrt. "Und ist was passiert?" fragte Yngvar nachdem sich Hedrik niedergeschlagen auf seinen Stuhl niedergelassen hatte. "Nein, nichts, und ich war mir so sicher, daß ich verstanden habe was gemeint war." "Ähhh..." Grówin versuchte sich irgendwie am Gespräch zu beteiligen. "Naja, vielleicht war das gar nicht so falsch. Nur das Schild war sicherlich der falsche Ansprechpartner", versuchte Yngvar den Soldaten behutsam in eine Richtung zu weisen. "Ähhh..." "Na, wer sollte denn der richtige sein? Ach, irgendwie sind wir kein Stück weiter gekommen." Hedrik ließ die Schultern hängen. "Naja, aber irgend einen Grund wird das Schild doch haben. Normalerweise bezeichnen die Schilder doch das Gasthaus." "Ja, stimmt." Hedrik schien etwas neuen Mut gefaßt zu haben. "Das bedeutet, das Gasthaus hier ist der Wanderer. Aber zu einem Haus kann man doch nichts sagen, oder?" "Ähhh...." "Zu einem Haus nicht, aber zu seinem Besitzer schon." "Du meinst wirklich?" Hedrik war skeptisch. Er wollte sich nicht erneut zum Affen machen. "Gut, nun bist du dran, Grówin. Geh doch mal zum Wirt und sag ihm den Spruch mit der Göttin." Grówin murrte etwas, wollte sich aber nicht auf die Feigheitsdiskussion einlassen, die unweigerlich folgen würde, wenn er sich jetzt weigern würde. Also stand er auf, versuchte seine Kleider etwas auf Vordermann zu bringen und stiefelte zur Bar. Hedrik beobachtete Grówin mit Spannung und erwartete einen Fehlschlag oder besser noch eine peinliche Situation. Etwas Erheiterndes war genau das, was er jetzt brauchen konnte, um seine Laune aufzubessern. Doch leider wurde der Soldat enttäuscht. Schon kurze Zeit später stand Grówin wieder an ihrem Tisch und hielt triumphierend ein frisches Bier in der Hand, welches er betont geräuschvoll zu sich nahm. "Ahhh, das ist gut. Geschenk des Hauses." Grówin wischte sich den Schaum vom Mund und ließ sich wieder auf seinen Platz nieder. "Der Spruch war klasse. Der Wirt murmelte irgendetwas mit Loben und Herrin, und schob mir das Bier rüber." Hedrik war nun eingeschnappt. "Wir müssen morgen früh raus. Ich leg mich schlafen. Und du solltest das auch tun, Grówin." "Ach komm schon, Hedrik, sei kein Spielverderber", versuchte Grówin noch besänftigend zu sagen, aber Hedrik war schon auf dem Weg. Hedriks Laune war auch am nächsten
Morgen nicht sonderlich besser. Und die vor ihnen liegende Reise war nicht
dazu angetan, dies zu ändern. Bisher ging die Reise durch eine Gegend,
die durchaus angenehm war. Je weiter sie sich jedoch nach Westen wandten,
desto öder wurde die Landschaft. Zuerst wuchsen überall
noch Bäume und Sträucher und ab und zu plätscherte ein Bach
aus den Hügeln in der Nähe. Doch langsam aber sicher verloren
sich diese Merkmale und die Gegend wurde eintönig, flach und leer.
Das Gras wurde hart und verlor seine Farbe. Zu ihrer linken wuchs nach
einiger Zeit noch nicht einmal mehr Gras. Trockene Sträucher und kleine
knubbelige Pflanzen beherrschten hier das Bild. Zu allem Überfluß
wurde es auch noch sehr heiß.
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... und so setzt sich das Abenteuer fort: Das Spiel mit der Zeit -K66 (Andreas Rabenstein) ... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann
mailt
mir diese bitte!
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