Magische
Welt Íja Macár |
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vorheriges Kapitel:
Der Wanderer / K63 (Andreas
Götz)
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von: Andreas Rabenstein | ||
Grübelnd sah Mokad, der König der Svalten auf Íja Macár herab. Er saß dabei in seinem prachtvollen Palast in seiner bevorzugten Sphäre. Die Säulen des Palastes waren riesige Sanduhren, durch die unaufhörlich Sand verrann. Der Svalte liebte ihren vielstimmigen Klang. Übertroffen wurde er nur von jenem melancholischen Gesang, der entstand, wenn Kontinente sich gegeneinander schoben. Nun schien Mokad etwas Sorgen zu machen. Insgeheim begrüßte er dies; denn Sorgen bedeuteten Ablenkung. Sie erforderten, daß er sich mit einem Problem beschäftigte. Dieses Problem war nun so tiefgreifend, daß der Svalte sich gezwungen sah, selbst einzugreifen, eine kleine Manipulation nur; doch hoffte er, daß sie die Ereignisse sanft in die gewünschte Richtung stoßen würden. Was andere vermochten, sollte für ihn eine der leichtesten Übungen sein. Hinter sich hörte Mokad ein Räuspern. Er drehte sich gemächlich um und erblickte eine seiner Erdfeen, welche seine Sphäre bevölkerten. Gütig lächelnd blickte er auf das grazile Geschöpf herab. Die Erdfee wandte ihren Blick zu Boden und sagte: "Ihr habt Besuch, mein Herr. Eure Gemahlin wünscht Euch zu sehen." Ehe Mokad auch nur darauf antworten konnte, rauschte Endiés in den Saal. Der König der Svalten zuckte mit den Achseln und entließ die Erdfee mit einem Nicken. Dann wandte er sich seiner Gemahlin zu. Sie war schön wie immer und trug eines ihrer nachtschwarzen Gewänder, in deren Gewebe sich scheinbar Sterne verfangen hatten. "Mokad, kann es sein, daß Du geschummelt hast?" "Was meinst Du, meine Sternschnuppe?" antwortete der Angesprochene mit einer Gegenfrage, wohl wissend, daß Endiés bereits genau darüber Bilde war, daß ihr Gemahl sich verstellte. Es machte einfach zu viel Spaß, Endiés ein wenig zu necken. Daher ließ er sie eine Weile ihren bohrenden Blick auf ihn anwenden, um dann zu antworten: "Weißt Du, ich habe es langsam satt, einfach nur zuzusehen, wie dort unten vielleicht alles vor die Hunde geht. Außerdem war es doch nur eine klitzekleine Manipulation..." "Klitzeklein nennst Du das. Diese Karawane legte mit ihren klapprigen Wagen den Weg von Mhardíl zum Leuchtfeuer von Kesteron in nur zwei Tagen zurück. Normalerweise hätten sie mehrere Wochen gebraucht. Wenn Du mit den Mitgliedern dieser Karawane noch etwas vorhast, hättest Du Dir vielleicht überlegen sollen, was mit ihrer geistigen Gesundheit passiert, wenn ihnen klar wird, was ihnen da widerfahren ist?" "Nun übertreibe es bitte nicht! Seit wann interessiert Dich die geistige Gesundheit von Sterblichen? Kann es sein, meine Liebe, daß ich Dir durch meinen kleinen Spielzug in die Parade gefahren bin?" fragte nun seinerseits Mokad, halb amüsiert und halb gespannt, was seine Gemahlin darauf antworten würde." Sie setzte auf Ausweichmanöver und entgegnete: "Es ist gegen die Spielregeln!" Mokad prustete los und Endiés schaffte es selbst nicht, ein Grinsen zu unterdrücken. Nachdem sich der König der Svalten wieder gefangen hatte, hob er an: "Jetzt bin ich aber gespannt! Welcher aus der Gruppe ist Dein Spielstein? Komm zeig´ ihn mir!" Gut gelaunt legte er Endiés seinen Arm um die Schulter und führte sie zu einem riesigen aus Lehm geformten Globus, der die Welt Íja Macár recht naturgetreu wiedergab. Auf eine Handbewegung Mokads hin drehte sich die große Kugel, die frei im Raum schwebte so, daß Endiés und er direkt auf den Bereich im Norden der Wüste Guby sehen konnten. Mokad schnippte mit dem Finger und eine winzige, kaum sichtbare Flocke löste sich von dem Globus. Sie schwebte über die beiden Götter hinweg und begann sich dann auf ein Vielfaches zu vergrößern, bis man auf eine miniaturisierte Abbildung des Leuchtfeuers von Kesteron und dessen unmittelbarer Umgebung sah. Es befand sich ein kleines Lager dort, in dem mehrere Personen zu erkennen waren. Das Ganze schien wie auch der Globus aus Lehm geformt zu sein. Alle paar Augenblicke veränderten die Figuren der Menschen und auch der Reit- und Zugtiere ihre Haltung und Position. Obwohl aus Lehm geformt, war alles sehr naturgetreu abgebildet . Man konnte die verschiedenen Personen gut voneinander unterscheiden. "Nun meine Liebe, welcher von ihnen ist Dein Agent?" fragte Mokad. Endiés sah ihn mit hochgezogener Augenbraue und einem ironischen Lächeln auf den Lippen an. Mokad verdrehte die Augen und sagte: "Na gut, ich zeige Dir dann auch meinen!" *** Celérons Sprachlosigkeit
hatte ihren Ursprung nicht im Erscheinen des alten Mannes aus dem Turm.
Es war als hätte irgend jemand einen Vorhang gelüftet, der zuvor
unbemerkt seinen Geist eingehüllt und nun den Blick auf das Offensichtliche
und immer schon Dagewesene freigegeben hatte. Dem Elben wurde schwindelig,
und er mußte sich auf den Boden setzen. Auch Yngvar und die Silbereiche-Brüder
sahen sich sichtlich verwirrt um. Nur Hedrik und Grówin schienen
unbeschwert und blickten dem alten Mann hinterher, der bereits wieder im
Turm verschwunden war.
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.... und so setzt sich das Abenteuer fort: Der Wächter des Turms -K69 (Andreas Rabenstein) ... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann
mailt
mir diese bitte!
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