Magische
Welt
Íja Macár
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 vorherige Kapitel:

 Mardhil / K75 (Andreas Götz)
 

Die Wahl der Wege
K80
 von: Andreas Rabenstein

Die kleine Gruppe hatte ein paar Meilen zwischen sich und Mardhil gebracht, bevor die vier ungleichen Schicksalsgefährten anhielten, um zu besprechen, wie es nun weitergehen sollte. 

Kani sah ihre drei Begleiter an und eröffnete: "Jetzt ist es wohl an der Zeit, daß sich unsere Wege trennen. Ich muss unbedingt zu meinem Vater, um ihm zu sagen, daß er nun Éroch nicht mehr dienen muss." Insgeheim überlegte sie, ob sie versuchen sollte, zumindest Chotis und Hragnír zu überreden, mit ihr zu kommen und ihr zu helfen. Doch genauso schnell verwarf sie den Gedanken wieder. Zweifellos würde sie einfacher und schneller vorankommen, wenn sie alleine reiste. Der Dämon und der Riese kamen ihr selbst ein wenig hilfsbedürftig vor. Gab man dann noch den abgehalfterten Jahrmarktszauberer von einem Fürstenvater zu dieser Mischung, war das Chaos vorprogrammiert. Tatsächlich meldete sich ein wenig das schlechte Gewissen. Konnte Kani die drei wirklich alleine ziehen lassen?

Selbst der Dämon sah ein wenig geknickt aus. Es war erstaunlich zu beobachten, daß ihm irgendwie nicht die richtigen Worte einfielen. Er zuckte die Achseln, trat vor und umarmte Kani kurz. "Na ja, dann alles Gute! Und lass dich nicht von Wargrov schnappen!" Auch Hragnír bückte sich herab und drückte die junge Frau, allerdings sehr vorsichtig. "Pass auf dich auf! Vielleicht sieht man sich ja mal wieder!"

Kani brachte kein weiteres Wort heraus, was sie ärgerte. Denn eigentlich hatten ihr diese Chaoten nur Ärger bereitet. Nein, musste sie sich selbst rügen, sie waren der Grund, daß du jetzt hier bist und gehen kannst, wohin du willst. Sie blickte die drei skurilen Gestalten noch einmal an, winkte auch Ziranubishath zum Abschied zu und drehte sich um. Sie blickte nicht zurück, sondern machte sich zügigen Schrittes Richtung Südosten auf, um nach ihrem Vater zu suchen.

Chotis und Hragnír starrten ihr hinterher. Ein Räuspern holte sie aus ihren Gedanken. "Sie wird ihren Weg schon finden", sagte der alte Zauberermime in ungewohnt mitfühlendem Ton. "Lasst uns nach Wren Medír aufbrechen! Es geht dort entlang!", behauptete er in einem Ton, der ihn wohl selbst auch überzeugen sollte.

Der Dämon und der Prólm sahen, aus ihren Gedanken aufgescheucht, den alten Mann an. Dann trafen sich ihre Blicke. Chotis wandte sich wieder an Ziranubishath: "Äh, wenn mich nicht alles täuscht, kommen wir gerade aus dieser Richtung. Dort liegt Mardhil und dort werden wir sicherlich nicht mit einem freundlichen Umtrunk empfangen werden. Sag mir eines, wie hast du es geschafft, dich in einem so großen Gebäude, wie es die Burg deines Sohnes ja ist, nicht andauernd zu verlaufen."

Der Alte dachte ernsthaft darüber nach: "Hm, ich denke, es war die jahrelange Übung!? ...außerdem gab es ja haufenweise Bedienstete, die ich fragen konnte." Als er endlich begriff, worauf Chotis hinaus wollte, gab er zerknirscht zu: "Jaa, du hast ja recht! Ich habe es nicht so mit der Orientierung. Aber ich weiß sicher, daß es einen zum Teil befestigten Weg gibt, der von Burg Wabe über Mardhil nach Wren Medír führt. Wenn wir den finden und ihm folgen, sollten wir auch tatsächlich in die Stadt gelangen."

Hragnír zuckte mit den Achseln. "Das klingt so, als könnte man da nicht viel falsch machen", hielt aber inne, als er den Gesichtsausdruck des falschen Zauberers sah, der alles andere als erleichtert aussah. "Aber?", fragte der Riese mit drohend herabgezogenen Augenbrauen.

"Nun ja, mein Sohn ist ein geschäftstüchtiger Mensch, müsst ihr wissen." Ziranubishath versuchte ein entschuldigendes Lächeln, was jedoch einigermaßen missglückte und seine beiden Reisegefährten nicht gerade erheiterte. "Es gibt Kontrakte!"  Zwei intensive Blicke sagten eindeutig 'Sprich weiter, sonst setzt es was!' "Kontrakte mit freischaffenden, man könnte auch sagen, äh, Steuereintreibern", stotterte Ziranubishath sich einen zurecht.

"Straßenräuber, meinst du!", brachte Chotis es auf den Punkt. "Dein liebenswürdiger Sohn bekommt den Zehnten oder mehr von der Beute und läßt Diebesgesindel und Räubern dafür gewähren!? Was für ein Halunke! Der könnte mit einigen Dämonenlords in einen Wettbewerb um Durchtriebenheit eintreten und würde die wahrscheinlich wie Dorftrottel aussehen lassen! 
"Aber, was soll´s, ich möchte endlich wieder in meine eigene Welt zurück! Es bleibt uns nichts anderes übrig, als dieser Straße zu folgen. Es sei denn, wir finden einen Ortskundigen, der uns querfeldein führen kann. Hragnír hier wird die Räuber schon verscheuchen."

"Wieso ich? Du weißt, daß ich Gewalt hasse. Außerdem kannst du sicher sein, daß alle immer zuerst auf mich schießen, weil ich ja so ein schönes großes Ziel abgebe!", lamentierte der Prólm, während er ausladend mit den Armen ruderte. Es erzeugte dabei ein Geräusch, welches man auch vernehmen konnte, wenn man unter einem Windmühlenflügel stand.

"Vielleicht hat der Dämon recht", mischte sich kleinlaut Ziranubishath ein. "Räuber an sich sind feiges Gesindel. Sicher hält sie allein dein Anblick davon ab, uns anzugreifen. Riesen kommen hier nämlich so gut wie gar nicht vor! Und du siehst schon einigermaßen furchterregend aus."

"Meinst du?", fragte der Prólm, sich wider besseres Wissen leicht geschmeichelt fühlend.

"Doch, doch!", ergriff Chotis die Initiative. "Was unser magisch unbegabter Freund hier sagt, hat Hand und Fuß. Wer wäre so blöd, einen ausgewachsenen Riesen mit unbekannten Kräften anzugreifen. Lasst uns denn die Straße suchen, damit wir recht bald einen fähigen Dimensionszauberer finden, der uns nach Hause bringt!", sagte er und schritt in ungefähr südwestlicher Richtung los. Nach kurzem Zögern folgten ihm Hragnír und Ziranubishath.
 


...und so setzt sich das Abenteuer fort:
Im Wald da sind die Räuber -K90 (Andreas Götz)
 

... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann mailt mir diese bitte!
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