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Íja Macár
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 Die Wahl der Wege / K80 (Andreas Rabenstein)
 

Im Wald da sind die Räuber
K90
 von: Andreas Götz

Klar verliefen sich die Drei innerhalb kürzester Zeit. Eine kurze Diskussion folgte, während der erneut festgestellt wurde, dass es mit dem Orientierungssinn des Zauberers nicht sonderlich gut bestellt war. Der Riese hatte eingestanden, seine intellektuellen Fähigkeiten seien auch nicht soo gut ausgeprägt. Der Dämon hatte daraus abgeleitet, dass er nun die Führung der Gruppe übernehmen musste und er tat dies mit aller ihm zur Verfügung stehenden Autorität. Unbeirrt legte er die Richtung fest und stapfte weiter. Tapfer überhörte er alle Proteste und gut gemeinten Vorschläge seiner beiden Gefährten. 
Nach einiger Zeit standen die drei an einem Abhang. Etwa 40 Ellen ging es steil hinab. Und zur Freude aller verlief unten so etwas wie ein Weg. Wildes Gestrüpp machte den unausweichlichen Abstieg jedoch nicht gerade angenehmer. Hragnir nutzte seine nicht unerheblichen Körperkräfte, um zumindest einen Anfang in das wuchernde Grün zu schlagen. Der Riese hatte gerade einen gewaltigen Felsbrocken aufgehoben als Ziranubishath ihm bedeutete anzuhalten. Vorsichtig lugte der Alte über den Abhang und konnte unten ein paar Gestalten ausmachen. Der Dämon beugte sich ebenfalls vor, um die Fremden in Augenschein zu nehmen. Die Leute auf dem Weg gestikulierten vor sich hin und bemühten sich keinen Lärm zu machen.
"Steuereintreiber oder Straßenräuber?" wandte Chotis sich an den Zauberer.
"Äh ich würde eher auf letzteres tippen." flüsterte dieser zurück.
"Erstaunlich, dass sie uns noch nicht gehört haben." bemerkte der Riese leise und hielt den Stein weiterhin umklammert.
"Doch, haben wir" tönte eine Stimme hinter ihnen aus dem Wald und mit erstaunlich wenig Geräuschen trat ein Mann mit gespanntem Bogen auf sie zu. Ein weiterer folgte mit einem Schwert in der Hand.
"Und jetzt ganz langsam aufstehen", forderte der Schwertträger sie auf, "und die Hände hochnehmen".
Die drei Gefährten erhoben sich und hoben die Hände. Der Stein in Hragnirs Händen wirkte irgendwie bedrohlich und Bogen und Schwert schienen plötzlich weit weniger Schrecken erregend, als den beiden Strauchdieben recht war.
"Und du da", Einer deutete auf den Riesen, "lass den Stein fallen."
"Das würd ich lieber nicht tun." bat Hragnir.
"Nichts da", wetterte der Mann mit dem Bogen. "Sofort fallenlassen."
Der Pròlm zuckte mit den Achseln und warf den Stein den Abhang hinunter. Von unten hörte man erstickte Schreie und lautes Fluchen. Dann ein wenig Jammern, viel Wehklagen und sich eilig entfernende Schritte.
Die beiden Räuber wurden kreidebleich. Hragnir hatte wieder die Hände gehoben und dabei einen Ast ergriffen, um ihn zur Seite zu schieben. Der Ast machte nicht den Eindruck einem heftigen Ruck des Riesen viel Widerstand entgegen zu setzen, Chotis nutzte die Gelegenheit und zeigte sein bestes Grinsen:
"Vielleicht sollten wir die Situation noch einmal überdenken?" schlug er vor.
Zu dem Schluss waren die beiden Bewaffneten wohl auch gekommen. So schnell sie konnten verschwanden sie wieder im Wald.

Die Kletterei den Abhang hinunter verlief erstaunlicherweise recht einfach. Mit minimalen Blessuren versehen, standen alle drei eine halbe Stunde später auf dem schmalen Weg. Nicht weit von ihnen zeugte ein kleiner Krater von Hragnirs Felsbrocken. Neben dem Krater lag ein Mann auf dem Boden mit einem zertrümmerten Bein.
Chotis als der designierte Führer der Gruppe, bestimmte Ziranubishath nach dem Rechten zu sehen. Plichtschuldigst näherte sich der Zauberer der Person am Boden und musste erstaunt feststellen, dass der noch lebte; zu seiner eigenen Freude jedoch ohnmächtig geworden war. Mit etwas Wasser aus einer nahe gelegenen Quelle konnte der Mann wiederbelebt werden. Nach etwas freundlichem Zuspruch von Chotis und dank der Präsenz von Hragnir ließen sich die Absichten der geflohenen Räuber schnell in Erfahrung bringen. In Kürze würde ein Kaufmann mit ein paar Wachen und reichlich Geld diesen Weg hier entlang kommen. Ein Hinterhalt sollte gelegt werden und das Geld seinen Besitzer wechseln.
"Ein Hinterhalt ist eine feige Sache." polterte Hragnir.
"In der Tat", bestätigte jemand in nicht allzu weiter Entfernung.
Erschreckt drehten sich die Gefährten um und sahen ein paar grimmige Gesichter und zu allem Überfluss auch noch ein paar gespannte Armbrüste.
"Himmel" stöhnte der Zauberer, "hier ist ja ein Betrieb wie auf dem Jahrmarkt."
"Nehmen sie die vier Herren bitte in Gewahrsam, Hauptmann" befahl der gut gekleidete Mann in der Mitte.
"Sehr wohl, Master Glodkinkle." Ein paar kurze Handzeichen und die Männer von Master Glodkinkle gingen erschreckend effektiv zu Werke.
An den Händen gefesselt und mit kurzen Tauen um die Fußgelenke zu einem Trippelschritt verdammt, machte sich die gesamte Gruppe wieder auf den Weg. Der verletzte Räuber wurde auf einer Trage mitgeführt.

"Immerhin sind wir auf dem Weg nach Wren Medir" verteidigte sich Chotis. Hragnir rollte mit den Augen und Ziranubishath stöhnte vernehmlich.
"Oder etwa nicht?" fragte der Dämon herausfordernd. "Ihr seid aber auch kleinkariert."
Der alte Zauberer hatte versucht den Händler davon zu überzeuge, dass er der Vater des Grafs sei und sicherlich eine große Belohnung einheimsen könnte, würde er ihn freilassen, oder besser noch zurück zur Burg bringen. Dummerweise stellte sich heraus, dass Master Glodkinkle der Erzrivale in Handelsdingen des Grafen war. Das erklärte auch, warum die Räuber so genau wussten wer da des Weges kommen sollte. Ziranubishath versuchte noch Drohungen, Bestechungen und Schmeicheleien, aber nichts half und so schmollte er zum Schluss.

Nach einigen ereignislosen Stunden auf dem Weg sprang plötzlich eine vermummte Gestalt aus dem Gebüsch und rief:
"Ghhld drrr Llllbnnn"
Die Vermummung war perfekt, behinderte jedoch die Artikulation erheblich.
Die Gefährten waren etwas verwirrt ob dieses merkwürdigen Ausspruchs, aber die Wachen des Händlers wussten genau was zu tun war. Der Vermummte hatte noch nicht ganz zu Ende gesprochen, da lag er auch schon mit einem Bolzen im Bein auf dem Boden. Zwei weitere Gestalten fielen mit ähnlichen Verletzungen aus dem dichten Unterholz am Wegesrand. Die Pfeile, die aus dem Wald heran flogen, erreichten entweder gar nicht erst ihr Ziel, weil sie in eben diesem Unterholz hängen blieben, oder prallten harmlos auf Schilde.
Chotis und Hragnir waren beeindruckt.
Es stellte sich alsbald heraus, dass eine Reise durch diesen Teil des Landes schon traditionell Räuberbanden verlangte. Die Räuber verzichteten darauf, besonders brutal oder gemein zu Werke zu gehen und die Wachen verzichteten im Gegenzug darauf, die Räuber zu töten oder Rache zu nehmen. So kamen beide Seiten gut zurecht und das Ganze war eher zu einem sportlichen Wettkampf geworden. Die Wachen von Master Glodkinkle lagen zurzeit mit 12 zu 3 vorne.
Chotis nutzte die Chance und zog ein schwunghaftes Wettbüro auf. Welche Zeit verging bis zum nächsten Überfall? Wie viele Räuber, wie viele Verletzte und dergleichen mehr. Sogar auf die Farbe der obligatorischen Vermummung konnte gewettet werden. Der Dämon amüsierte sich köstlich und verdiente im Laufe der Reise ein hübsches Sümmchen.

"Morgen erreichen wir Wren Medir." Der alte Zauberer wirkte niedergeschlagen. Sie saßen zusammen am Feuer und nagten die letzten Reste Fleisch von den Knochen, die man ihnen gegeben hatte. Die Fesseln hatte man ihnen abgenommen oder soweit gelockert, dass sie keine Behinderung mehr darstellten.
"Ach, mach dir mal keine Sorgen, Alterchen", versuchte Chotis zu trösten. "Das kriegen wir schon noch hin."
"Ich weiß nicht, sie haben uns mehr als anständig behandelt bisher, man möchte gar nicht wirklich fliehen." 
"Sentimental geworden?"
"Vor allem nicht, wenn die Zahl der Räuber derart hoch ist."
"Ich hab mir was überlegt." Chotis machte einen mehr als zuversichtlichen Eindruck.
Hragnir stöhnte. "Das kenne ich schon. Das geht übel aus."
Der Dämon schaffte es tatsächlich beleidigt auszusehen. "Ihr werdet schon sehen."
"Das befürchte ich allerdings", setzte der Pròlm nach.
 


...und so setzt sich das Abenteuer fort:
Zwei unschöne Erlebnisse im Leben des Dämon Chotis -K111 (Rona Sturmreiter)
 

... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann mailt mir diese bitte!
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