Magische
Welt Íja Macár |
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Neue Aufgaben / K81 (Andreas
Götz)
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von: Andreas Götz | ||
Koshana machte einen großen Schritt und trat unvermittelt wieder in die Wirklichkeit zurück. Hinter ihr schwebte das Auge elegant herbei und Zarit stolperte unbeholfen herum und fiel schließlich auf den Boden, wo er erschöpft liegenblieb. Seine Kleider rauchten leicht. "Habe ich dir nicht gesagt, du sollst dich ganz ruhig verhalten und an etwas friedliches denken?" Koshana schüttete den Kopf. Ihre Kleider sahen so perfekt aus, wie vor der Reise und auch ihre Haare waren nicht im geringsten in Unordnung geraten. Sie schnippte mit dem Finger und die Fackeln in dem Raum entzündeten sich. Zarit war bisher mit sich selbst genug beschäftigt gewesen. Die Reise war mehr als seltsam gewesen. Koshana hatte ihm vorher alles erklärt und es schien ganz einfach zu sein. Doch dann hatte die Zauberin einen Wirbel erzeugt, ähnlich dem, der aus dem Elixir entstanden war. Und ohne weitere Vorbereitung ging es los. Immerhin hatte er noch den Mut aufgebracht sich selbst dort hinein zu begeben. Das war tatsächlich sehr viel einfacher gewesen als beim ersten mal. Doch dann begann das ganze seine unangenehmen Seiten zu offenbaren. Zuerst war ihm schrecklich kalt gewesen und er hatte sich ein wärmendes Feuer vorgestellt. Ein ganz friedliches einfaches Lagerfeuer. Doch das war ihm irgendwie außer Kontrolle geraten und je mehr er versuchte das Feuer zu löschen desto heftiger wurde es. Als das Feuer ihn fast verschlungen hatte bekam er einen Tritt in den Hintern und landete in diesem Raum. Kurze aber heftige Bilder von alles verzehrenden Flammen überlagerten noch seine Wahrnehmung. Langsam gelang es ihm, den Raum wahrzunehmen, in dem er sich befand. Die Einrichtung war schäbig und staubig. Der letzte Versuch einer Reinigung lag wohl auch schon etliche Tage zurück. Reste von organischem Material lagen herum und was die Ratten verschmäht hatten, war von einer dichten Schicht Schimmel bedeckt. An einer Stelle wuchsen sogar einige merkwürdige Pilze auf dem Boden. "Geht’s wieder?" fragte Koshana und ein wenig Mitgefühl klang in ihrer Stimme mit. "Du hast wirklich eine lebhafte Vorstellungskraft. Da war ich nicht drauf vorbereitet." "Wie meinst du das?" wagte Zarit zu fragen. "Das Feuer. Die Reise ist immer von Kälte begleitet. Dein Gedankenfeuer habe sogar ich gespürt. Allerdings mußt du lernen das zu kontrollieren. Sonst bringt dich das irgendwann um." "Ich..." stammelte der Schäfer. "Das waren jetzt genug gute Ratschläge." grummelte Gorokulu. "Wir sind nicht zum Spaß hier." "Wo genau ist hier eigentlich?" wollte Zarit wissen. "Na Vorstellungskraft magst du haben, aber helle bist du nicht gerade." spottete das Auge, aber zumindest zwei der Augenstiele zwinkerten ihm dabei zu. "In Cornabs Turm. Wie wir es abgemacht haben. Wir drei versuchen Cornabs Problem zu lösen und die anderen beiden versuchen Ranike zu helfen. Dann treffen wir uns wieder in Wren Medir." "Aber..." begann Zarit. "Keine weiteren Fragen mehr." unterbrach ihm das Auge. "Ich will endlich weiterkommen. Das dauert mir alles sowieso schon zu lange." "Aber Cornab ist tot", gab Zarit zu bedenken. "Ja und? Cornab ist ein Magier gewesen. Und er wäre der erste, der nicht zumindest ein paar, nennen wir es mal Alternativen, angedacht hätte." "Aber so etwas ist doch unmöglich." beharrte der Schäfer. "Erzähl du mir nicht was möglich ist und was nicht" warnte das Auge. Dann öffnete sich ein Auge schlagartig und Zarit befand sich auf einer weiten Ebene. Es war warm. Der Wind zerrte an seinen Haaren und es roch nach Gras. In der Ferne zog eine Herde Antilopen vorbei. Neben Zarit wuchs ein eigenartiger Strauch mit seltsamen Früchten. Zarit wollte sich gerade bücken, um eine dieser Früchte zu pflücken, als er sich wieder in dem staubigen Zimmer befand. Zarit gab auf. Koshana lachte laut auf als sie Zarits Gesicht sah. "Zauberern ist nicht zu trauen. Das war natürlich eine Illusion." Doch die Zauberin reichte Zarit eine dieser seltsamen Früchte. "Und Betrachter haben eine eigenartige Form von Humor." fügte sie mit einem Seitenblick auf den Betrachter hinzu. "Du hast natürlich recht", fuhr die Zauberin weiter fort, "dem Tod kann man nicht entrinnen. Aber wenn man es geschickt anstellt, kann man ihm ab und an ein Schnippchen schlagen und ihn austricksen." Zarit untersuchte die Frucht eingehend. Er hatte so etwas noch nie gesehen. Vorsichtig biß er hinein und war überrascht wie gut sie schmeckte. "Wir werden nun nachsehen, ob es Cornab gelungen ist, eine 'Alternative' zu finden, die es uns ermöglicht ihn zurückzuholen." erklärte Koshana. "Dazu werden wir die Verbindung nutzen, die Gorokulu und Cornab verbindet." Die Zauberin wob ein kompliziertes Muster in die Luft und plötzlich konnte Zarit ein feines silbernes Band erkennen welches vom Auge ausging und nach einem kurzen Stück im Nichts verschwand. "Deine Aufgabe wird es sein, an diesem Band entlang zu hangeln und zu sehen wohin es dich führt. Wenn du etwas gefunden hast, kommst du zurück und wir sehen dann weiter." "Ich?" fragte Zarit erstaunt und nicht wenig erschreckt. "Ich habe doch gar keinen Plan von Magie, Zauberei oder sonst irgend einem übernatürlichen Kram. Ich kann das nicht." "Klar machst du das", funkelte ihn das Auge an. "Du hast immerhin dein sicheres Zuhause aufgegeben, um bei diesem Turm nach dem rechten zu sehen." warf Koshana ein. "Du scheinst also eine gewisse Affinität zu Cornab oder diesem Turm oder zu beidem zu haben. Das ist alles was es braucht. Und die Frucht, die du gerade gegessen hast, wird dir helfen." Zarit warf die Reste der Frucht angewidert in eine Ecke. Erschrocken blickte er von der Zauberin zum Auge. Das silberne Band war deutlich länger und dicker geworden. Zarit rieb sich die Augen. Das Band pulsierte sogar leicht. "Du hast es versprochen", sagte das Auge. Es klang ein klein wenig flehentlich. "Ich werde dir von hier aus helfen so gut ich kann", beruhigte Koshana den Schäfer. "Das einzige worauf du achten mußt, ist nie das Band loszulassen." "Habe ich denn eine Wahl?" fragte Zarit. "Nein" antwortete Gorokulu schnell. "Man hat immer eine Wahl. Die Konsequenzen sind das Problem", meinte die Zauberin vieldeutig. "Ok. Und ich muß wirklich nur an dem Band lang gehen?" "Das ist alles. Und es nicht loslassen." Als Zarit das Band ergriff änderte
sich die Welt schlagartig. Alles erschien leicht durchsichtig und verschwommen.
Einzig Koshana und das Auge waren scharf zu erkennen. Der Raum, in dem
er sich befand, sah ebenfalls anders aus. Zum einen gab es hier deutlich
mehr Möbel als noch gerade eben. Einiges erkannte er wieder, aber
anderes war im völlig fremd. Die Möbel schienen sich teilweise
zu überlagern. Zarit ging einen Schritt an dem Band entlang und mußte
feststellen, dass der Boden unter ihm nicht trug. Sein Fuß ging geradewegs
durch den Boden hindurch. Vor Schreck hätte er fast das Band losgelassen.
Sein Herz pochte wie wild. Er klammerte sich mit beiden Händen fest
an das Band und versuchte seinen Schwerpunkt über die schwach leuchtende
Linie zu bringen. Dabei stellte er fest, daß er eigentlich gar kein
Gewicht mehr hatte. Das erschreckte ihn fast noch mehr. Krampfartig hielt
er sich an dem Band fest und wagte sich nicht mehr zu bewegen. Zarit schloß
die Augen, mußte jedoch feststellen, daß es keinerlei Auswirkungen
hatte. Das Bild änderte sich nicht im geringsten. Panik wallte in
ihm hoch. Wie sollte er hier jemals wieder heraus kommen. Hatte Koshana
nicht gesagt er sollte um jeden Preis vermeiden das Band loszulassen. Wie
sollte er dann je wieder in die reale Welt zurück finden. Er wollte
schreien, aber das ging auch nicht. Erstaunlicherweise beruhigte ihn das
schlagartig. Diese Welt schien eigene Gesetzmäßigkeiten und
Regeln zu besitzen. Wenn es ihm gelang, diese Regeln nicht zu verletzen,
würde ihm vielleicht auch gelingen hier wieder herauszukommen. Koshana
machte eigentlich nicht den Eindruck jemanden so ohne weiteres ins Verderben
rennen zu lassen. Bei Gorokulu war er sich da allerdings nicht so sicher.
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...und so setzt sich das Abenteuer fort: Ranike -K95 (Andreas Götz) ... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann
mailt
mir diese bitte!
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