Magische
Welt Íja Macár |
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Vom Zufall geführt? / K78 (Andreas
Rabenstein)
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von: Andreas Götz | ||
In der Nacht schreckte Lorenghart plötzlich hoch. Das Zimmer war dunkel. Durch die geschlossenen Fensterläden drang ein wenig Licht herein und dank seiner außerordentlichen Nachtsicht konnte der Elb erkennen, dass alles ruhig und friedlich war. Der Meisterweber setzte sich auf und rieb sich die Augen. Vielleicht hatten seine Sinne ihm einen Streich gespielt. Vielleicht war er auch zu angespannt in Erwartung des morgigen Treffens. Lorenghart stand auf und öffnete das Fenster. Die Nachtluft wehte sanft ins Zimmer und der Elb entspannte sich. Trotzdem wollte das Gefühl, etwas Entscheidendes unbeachtet gelassen zu haben, nicht weichen. Er ließ seinen Blick über die nächtliche Stadt schweifen. Auch hier bemerkte er nichts besonderes. Einzig auffällig waren die zwei Leuchttürme der Stadt, die ihre Feuer entzündet hatten. Der zweite Leuchtturm muß neu sein, dachte Lorenghart. Das letzte mal gab es ihn noch nicht. Er wollte gerade die Fensterläden wieder schließen, als das Feuer des zweiten Turms verlosch. Jetzt wurde dem Meisterweber klar, was ihn geweckt hatte. Der zweite Leuchtturm war kein Leuchtturm sondern der Turm der Zitadelle. Und das Feuer darin war kein Leuchtfeuer sondern eine aktive Verbindung zu einem anderen Turm. Eine solche Verbindung war vor langer Zeit das letzte Mal aufgebaut worden und Lorenghart wunderte sich, dass es tatsächlich noch jemanden gab, der fähig war, die Verbindungen zu öffnen und sie auch benutzte. Der Meisterweber spürte erneut die innere Unruhe, die ihn geweckt hatte. Schlaf würde er diese Nacht nicht mehr finden. Schnell packte er seine Sachen zusammen und verließ das Zimmer, um sich zur Zitadelle zu bewegen. Die Straßen von Wren Medír waren zu dieser Zeit erwartungsgemäß ruhig. Nicht das Lorneghart sich Gedanken über Diebe oder anderes Gesindel machen musste. Mit ein paar schnellen Handbewegungen schuf er ein Gewebe um sich herum, welches ihn aus der Wahrnehmung anderer Leute entfernte. Tiere nahmen ihn weiterhin ganz normal wahr, aber die Menschen der Städte waren in ihren Sinnen abgestumpft und erleichterten ihm so unerkannt zu bleiben. Zielstrebig näherte sich Lorenghart der Zitadelle. Dort konnte er sicherlich nicht so einfach hereinspazieren, aber er war sich sicher, das würde auch nicht nötig sein. Ohne Schwierigkeiten fand er den Weg. Auch nach so langer Zeit kam es ihm vor, als wäre er erst gestern hier entlang gegangen. Wie erwartet sahen ihn die Wachen nicht. Doch eine Katze schlich um ihn herum. Mit geübtem Blick erkannte der Meisterweber ein feines magisches Gespinst auf der Katze. 'Ich hätte es mir denken können', dachte er bei sich. Vorsichtig hob er die Katze auf, die nichts dagegen hatte, sich von einem absolut Fremden berühren zu lassen. Sie maunzte nur einmal leise und begann dann behaglich zu schnurren als sie sich in den Armen des Elbs bequem gemacht hatte. Leise begaben sich die beiden weiter in die Zitadelle. Lorenghart sprach flüsternd mit der Katze, die ihn jedoch mit ihren großen Augen nur leicht gelangweilt ansah. Nach kurzer Zeit stand der Meisterweber vor einer schweren Eichentür. Noch bevor er die Tür öffnen konnte, schnappte das Schloß auf und die Tür schwang ein kleines Stück auf. Ohne zu zögern stieß Lorenghart die Tür ganz auf und schritt in den dahinterliegenden Raum. Es war fast ganz dunkel darin und nur ein fahles Licht spendete etwas Helligkeit, doch die Quelle konnte man nicht ausmachen. Schatten bewegten sich in den Augenwinkeln. Lorenghart blieb stehen und versuchte sich umzusehen. Viel konnte er jedoch nicht erkennen. Leicht angestaubte Möbel standen an den Wänden. Ein bestickter Vorhang hing gegenüber der Tür. Diese Einrichtung war dem Elb unbekannt. Die Katze maunzte leicht unwirsch als wolle sie sich beschweren, dass der Meisterweber den Weg nicht kannte und sie daher ihre bequeme Position aufgeben musste. Dann sprang sie auf den Boden und machte sich leichtfüßig auf den Weg. Lorenghart folgte der Katze, die ihn immer tiefer in das Gebäude hineinführte. Es ging stetig nach oben. Nach einiger Zeit durchbrachen regelmäßig Fenster die Wände, durch die das Licht des beginnenden Tages hereindrang. Schließlich erreichten sie einen Raum, der bequem ausgestattet war. Mehrere Sessel standen um einen kleinen Tisch, auf dem eine Karaffe mit einigen Gläsern stand. An den Wänden standen Regale mit vielen Büchern und Schriftrollen. In einem Kamin brannte ein Feuer und erleuchtete den Raum mit einem warmen Licht. Die Katze machte es sich auf einem Sessel bequem, warf dem Elb noch einen vielsagenden Blick zu und rollte sich zusammen. Der Meisterweber nahm die Katze aus dem Sessel und setzte sich selbst hinein. Die Katze beschwerte sich, aber nur halbherzig und nachdem sie die ersten Streicheleinheiten bekommen hatte, fing sie sofort wieder an zu schnurren. Lorenghart schloß die Augen und begann die Umgebung mit seinen restlichen Sinnen wahrzunehmen. Besonders beim Aufspüren feiner magischer Gewebe störte der vielfältige Reiz, den die Augen übermittelten. Unter ihm war der Turm wie ausgestorben. Abgesehen von ein paar kleineren Tieren gab es dort niemanden. Über ihm konnte er schnell verschiedene Stimmen wahrnehmen. Zu seiner Überraschung kannte er zwei der Stimmen. Zwei andere waren ihm unbekannt. Eine dieser bekannten Stimmen gebot über beträchtliche Macht, eine der unbekannten Stimmen war nicht menschlich oder gar humanoid. Gerade als er dieses nichtmenschliche Wesen näher betrachten wollte, spürte er, wie jemand auf ihn aufmerksam wurde. 'Ah, du bist bereits da. Warte bitte noch einen Augenblick, dann bin ich bei dir.' Lorenghart erschrak und schlug abrupt die Augen auf. Er hätte nicht gedacht, daß Koshanas direkter Kontakt bei ihm so viele wiederstreitende Emotionen wachrufen würde. Nach so langer Zeit hatte er eigentlich erwartet, ein dickeres Fell ihr gegenüber entwickelt zu haben. Celéron ließ die Schultern
hängen. Nach all den Strapazen und Mühen, die er auf sich genommen
hatte, und nach dieser angeblichen magischen Meisterleistung, von der er
weder verstand, worin sie bestand, noch was so großartig an ihr gewesen
sein sollte, war er seinem Ziel keinen Schritt näher gekommen. Der
Elb setzte sich hin und nahm die Hände vors Gesicht. Eine Woge von
Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit überkam ihn.
Lorenghart versuchte, seine Gedanken
zu ordnen und seine Gefühle zu beruhigen. Gedankenverloren streichelte
er die Katze in seinem Schoß. Plötzlich spürte er eine
Hand auf seiner Schulter. Aber anstatt hochzufahren und zu erschrecken,
war er plötzlich vollkommen ruhig und ausgeglichen. Koshanas Kräfte
waren deutlich stärker geworden als er sie in Erinnerung hatte. Aber
der beruhigende Einfluß, den sie nun auf ihn ausübte und der
direkte Kontakt mit ihr verrieten ihm auch, daß sie sehr viel reifer
geworden war, als bei ihrem letzten Treffen. Seine Bedenken diesem Treffen
gegenüber waren verschwunden.
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...und so setzt sich das Abenteuer fort: Cornab -K94 (Andreas Götz) ... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann
mailt
mir diese bitte!
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