Magische
Welt
Íja Macár
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 Mondharfe / K86 (Elfenfeuer)
 

Ein Wagen voll Stroh
K98
 von: Rona Sturmreiter
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Barum. Barum. Barum.
Seit Stunden folgten sie jetzt schon diesem Pfad. Er hatte schon viel erlebt in seinem Leben, aber der heutige Tag würde ihm für immer im Gedächtnis bleiben.
Er erinnerte sich an den Morgen, als plötzlich eine Möhre vor seiner Nase aufgetaucht war. Er hatte schon genug gefressen, aber Guido hatte sofort das Grasen eingestellt und war los marschiert. Wenn Guido sich mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann half kein Zureden und auch keine Gewalt. Zudem liebte er Möhren über alles. Ansonsten war er kein besonders heller Kopf, dieser Guido. Welcher Ochse, der etwas auf sich hielt, ließ sich so einen Namen verpassen?
Er selbst trug den Namen Stampfer und war stolz darauf, denn er hatte sich diesen verdient.
Guido hatte auch dann nicht von der Möhre abgelassen, als er, Stampfer, ihn darauf hingewiesen hatte, dass er dieser Möhre nicht näher gekommen war. Also hatte Stampfer bei gegeben und war neben Guido hergelaufen. Dass sie dabei ihren Karren zogen, war ihnen erst viel später aufgefallen, als sie die Straße erreicht hatten.
Dann war die Möhre verschwunden, aber dafür hatten sie gewusst, wo sie waren: Auf dem Weg nach Hause.
Es wunderte ihn ein wenig, dass er sich noch so genau an all diese Dinge erinnern konnte. Aber vielleicht lag das ja auch an der Begegnung mit diesem seltsamen Zweibeiner.
"Folgt weiter dem erdigen Band festen Bodens. Kein Ausflug in das frische Gras, welches so verführerisch duftet. Kein Halt, wenn das was ihr zieht, zu schwer auf euren Schultern lastet. Immer geradeaus, bis ihr wieder auf Zweibeiner stoßt. Dann ist euer Auftrag beendet."
Diese Worte hatten sich in seinen Kopf eingebrannt. Diese Zweibeiner waren manchmal wirklich seltsam. Aber er kannte sich so langsam mit ihnen aus. Am einfachsten hatte man es, wenn man tat, was sie wollten. Dann kam man meist sehr schnell wieder nach Hause und zu frischem Futter.
So viele Gedanken hatte er sich noch nie gemacht. Irgendwie war dieser Tag seltsam verlaufen. Langsam dämmerte es, aber er machte sich keine Sorgen. Bald würden sie zu ihrem Zweibeiner kommen. Und der würde ihnen sicher einen schönen Platz im Stall anbieten und sie würden gutes Heu zu fressen bekommen.
Er fühlte sich gut. Besser als gestern. Guido hatte sich einmal beschwert, er würde nicht mehr mitkommen, weil Stampfer zu schnell renne. "Bist wie früher!" Aber er fühlte sich tatsächlich auch so wie früher: stark und jung.

Auch wenn Stampfer plötzlich mehr nachdachte als früher, dauerte es immer noch lange, bis er einen Gedanken gefasst hatte. So merkte er kaum, dass sie die gepflasterte Straße erreicht hatten und sich das "Barum", das ihren Weg bisher begleitet hatte, in ein gleichmäßiges Rattern verwandelt hatte.
Er merkte nicht, wie sie ihr Zuhause erreichten, einen kleinen Bauernhof vor den Toren Banejus. Erst als er stehen blieb, merkte er, wo er war. Sein Zweibeiner kam gerade vom Stall her und erschrak, als er das Fuhrwerk auf seinem Hof stehen sah.
"Wo kommt ihr denn her? Und wo ist diese seltsame Frau, die euch vor ein paar Tagen gekauft hat? Und was soll der Karren? Na, ich stell besser nicht zu viele Fragen, sonst kommt noch jemand und behauptet, ich hätte euch für Diebstähle abgerichtet."
Dann wandte er sich den Ställen zu. "Hei, Knolle und Tollpatsch, Arbeit für euch!"
Die beiden Knechte staunten nicht schlecht, als sie aus der Stalltür traten und die beiden Ochsen mit dem Karren sahen. "Einen ganzen Wagen voll Stroh!" gab Knolle kund.
"Spannt die Ochsen aus und schiebt den Wagen in die Scheune. Wenn sich keiner meldet, werden wir das Stroh behalten." Dann ging er ins Haus, um sich endlich seinem Nachtmahl zu widmen.

"Herr, wir haben auf dem Karren was gefunden!" Tollpatsch stürmte in die Küche, wo seine Herrin und sein Herr beieinander saßen und redeten. In seinen Händen hielt er ein großes Buch.
"Kann man nicht mal am späten Abend seine Ruhe haben?" ärgerte sich die Herrin, doch nur wenig später saßen sie zu dritt um das Buch herum und betrachteten es.
"Ein sehr schönes Buch." Die Bäuerin brach als erste die Stille. Vorsichtig strich ihr Mann mit den Fingern über den schwarzen Einband. Die ungekannten Zeichen auf dem Einband funkelten rot.
"Ein seltsames Schloss!" Tollpatsch deutete auf das Buch. Sie sahen sich die Vertiefung darauf genauer an. "Eine Schlange", mutmaßte der Bauer. "Eine Schnecke", meinte die Bäuerin.
"Auf jeden Fall eine Spirale!"
"Ich habe noch nie einen Schlüssel gesehen, der zu diesem Schloss passt."
Dann nahm der Knecht das Buch noch einmal in die Hand und gab es seinem Herrn, der es wendete und von allen Seiten begutachtete. Danach gab er es an seine Frau weiter. Auch sie betrachtete das Buch ausführlich. "Wie komisch. Es ist so groß und doch so leicht!" schloss sie und wollte das Buch zurück legen.
"Leicht? Was redest du da, Frau? Es ist für seine Größe überaus schwer."
"Ich sage dir, es ist fast so leicht wie eine Feder!" Sie nahm das Buch noch einmal in die Hand und wog es. Dann reichte sie es ihrem Mann. Doch der beharrte auf seiner Meinung und gab es an Tollpatsch weiter. Auch dieser war der Ansicht, dass das Buch außergewöhnlich schwer sei. So stritten sie einige Zeit, bis die Frau sagte: "Wie ihr wisst, habe ich einen Neffen in der Stadt, der an der Magierschule ist. Er wird bald eine wichtige Prüfung haben, die er mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer ausgezeichneten Note abschließen wird. Es wäre sicher eine tolle Idee, wenn wir ihm das Buch geben. Ihr müsst wissen, meine Schwester hat mir erzählt, dass er geheimnisvolle Bücher über alles liebt. Er wird sich sicher über dieses Geschenk freuen und damit herumexperimentieren und was sie so mit ihren Büchern machen."
"Hmm", machte der Bauer, "mit dieser Idee lässt sich was anfangen. Wann ist denn diese Prüfung?"
"Übermorgen!"
"Dann gehen wir dann hin und gratulieren ihm zur Prüfung! Vielleicht findet er ja auch heraus, ob das Buch jetzt leicht oder schwer ist."
"Wunderbar! Ich freue mich schon auf das verdutzte Gesicht meiner Schwester, wenn wir ihm das Buch überreichen!"
 

© Rona Sturmreiter
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... und so setzt sich das Abenteuer fort:
Kein Schinken -K100 (Rona Sturmreiter)
 

... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann mailt mir diese bitte!
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