Magische
Welt Íja Macár |
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Mondharfe / K86
(Elfenfeuer)
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von: Elfenfeuer | ||
In einer anderen Dimension blinzelte der Gott des Feuers verdutzt mit seinen Augen. Irritiert rümpfte er seine Nase und kratzte sich hinter seinem Ohr. "Hmm...", murmelte Liáke vage hinter zugekniffenen Lippen. Sein göttlicher Freund, Tóth, der Gott der Blitze und des Donners, schaute ihn von der Seite an. "Gibt’s etwas Neues?" Liáke zuckte verwirrt mit den Schultern. "Ich bin mir nicht sicher. Nur so ein unbestimmtes Gefühl..." "Oho!" bemerkte Tóth, "wenn Götter ein unbestimmtes Gefühl haben, sollte man das nicht ignorieren. Das könnte wirklich schwerwiegende Konsequenzen haben." "Was du nicht sagst", entgegnete Liáke. "Du sprühst heute nur so voller Weisheit, mein Bester." Tóth hob abwehrend seine Hände. "Und du bist wieder einmal die Liebenswürdigkeit in Person. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dich als Gott der Harmonie zu bewerben?" "Weißt du was, Tóth?" knurrte Liáke, "Du kannst mich mal." "Gern geschehen", grinste der Svalte zurück. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Um wieder auf das Thema zu kommen... was hat dich stutzig gemacht?" Liáke schnippte mit den Fingern und ein Stapel Holzkohle erschien vor den beiden Göttern. Der Feuergott beugte sich über die Kohle und blies vorsichtig in das Häufchen. Vor den Augen der beiden entzündete sich die Kohle, brannte ein wenig ab, bis eine gleichmäßige Glutschicht die restliche Holzkohle bedeckte. Liáke konzentrierte sich auf die Glut und bewegte seine Hände schiebend und zustoßend in der flirrenden Luft. "Also, was siehst du?" fragte Tóth ungeduldig nach. "Nun sag schon." Liáke brummte genervt: "Du bist vielleicht zappelig. Warte noch einen Augenblick, verstanden?" "Mmblrrrmphhh..." Tóth schmollte und schickte kleine Blitze durch die Luft mit denen er Jagd auf Sphärenmosquitos machte. Sein göttlicher Kollege beschäftigte sich wieder mit der Glutbecken und murmelte unverständiches Zeug vor sich hin. "Hmm, das könnteessein..." Handbewegung. "Oh, ein Wasistdas..." Wieder eine Handbewegung. "Nein. Ach, neinwiegemein..." Und noch eine Handbewegung. "Ah, ichhabsgenaugesehen..." So ging es einige Zeit und die Luft begann nach verbrannter Kohle und zerbrutzelten Insekten zu riechen. Und Tóth fragte sich zum tausendsten Mal, warum er nicht einfach einen riesigen Taifun aus dem Weiten Meer in die Binnenmeere schickte. Das würde diese Langeweile bestimmt ein wenig lindern. "Aha, da ist er!" verkündete Liáke endlich. Tóth sprang auf. "Was, wer, wo? Hast du ihn? Wer ist es? Welcher ist sein Spielstein. Was machen wir? Sollen wir ihn mit einem Feuerregen kitzeln oder soll ich meine Stürme rufen? Wann gibt es Abendessen?" "Abendessen?" Liáke glotze Tóth verblüfft an. "Hab ich was von Abendessen gesagt?" Tóth schaute ebenfalls ziemlich ratlos. "Ja", bestätigte Liáke. "Du hast ziemlich viele unsinnige Fragen gestellt, und zuletzt hast du nach dem Abendessen gefragt. Wir haben seit Äonen kein richtiges Abendessen mit der ganzen Familie am Tisch mehr gehabt, seitdem Triáb den göttlichen Chefkoch in die Wüste geschickt hat." Tóth nickte weise. "Ja, das war sehr ärgerlich. Aber an Triábs Stelle hätte ich mich noch mehr aufgeregt. Ich meine, der Dummkopf hat Triábs bestes Zuchtgemüse verdorren lassen, als Triáb unterwegs war, und nicht selber seine Lieblinge gießen konnte. In welche Wüste hatte er den Koch eigentlich geschickt? Guby oder Váy?" "Spielt das eine Rolle?" fragte Liáke sichtlich genervt. "Was laberst du da eigentlich für einen Quatsch? Konzentriere dich lieber auf das Wesentliche!" "Also ich hätte ihn auf den Mond geschossen..." murmelte Tóth noch immer. "Tóth!" giftete Liáke wütend. Könntest du bitte...?" "Ja, ja, ich höre ja schon zu. Hab dich mal nicht so!" Liáke schüttelte resignierend den Kopf. Warum hänge ich bloß immer mit diesem Narren herum? "Ich hab’s genau gehört!" bemerkte Tóth. "Grmmllpfmphhh..." "Was wolltest du mir nun erzählen, Liáke, mein Bester?" trällerte Tóth unschuldig. Der Feuergott funkelte den Svalten an, und die Luft zwischen den beiden Göttern wurde um einige Grad wärmer. Dann besann sich der Kudtré ihrer Aufgabe und beruhigte sich wieder. "Ich denke, wir haben mindestens einen neuen Mitspieler!" "Oh, das sind doch interessante Neuigkeiten. Weißt du schon, wer es ist?" fragte Tóth neugierig. Liáke schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung." Tóth nickte. "Lass uns mal überlegen, wer es denn sein könnte." Er hob eine Hand und begann an den Fingern abzuzählen. "Also wir beide stecken schon drin. Mama und Papa sind auch dabei, obwohl wir nur ungefähr wissen, wer die Spielsteine sein könnten." Liáke nickte zustimmend, während der Donnergott einen fünften Finger hob. "Dieser Druide Armáran gehört auch zu jemandem, wir wissen aber noch nicht zu wem." Liáke nickte erneut. "Was ist mit diesem Fryijo?" Tóth hob zwei weitere Finger. "Mindestens noch zwei weitere Kollegen bei der Arbeit." "Die sollten wir aber nicht so einfach in den gleichen Topf werfen!" meinte Liáke zögerlich. "Wieso nicht?" "Dieses Spiel findet doch wohl auf einem anderen Spielbrett statt, oder?" Liáke schaute seinen Freund beinahe hoffnungsfroh an. Tóth nickte nachdenklich. "Ich verstehe was du meinst. Der Einsatz bei den beiden ist irrsinnig hoch, und das Spielfeld ist total unübersichtlich. Wer immer da involviert ist, muss sehr selbstbewusst sein. Bei den vielen Zeitsträngen hätte ich schon längst den Überblick verloren." "Absolut." Liáke biss sich unsicher auf seine Unterlippe. "Da deine Eltern bei jener Partie offensichtlich nicht mitspielen, sollten wir mit ihnen vielleicht darüber reden? Die Sache könnte gefährlich werden und schnell aus den Fugen geraten." Tóth zuckte mit den Schultern. "Lass mal. Papa wird schon ein Auge drauf haben." "Wollen wir es hoffen!" meinte Liáke. Tóth nickte zuversichtlich und wendete sich wieder dem ursprünglichen Thema zu. "Wir waren jedenfalls bei fünf Mitspielern. Es sind aber mindestens sechs, wenn man denjenigen dazuzählt, der diesen Graham manipuliert hat, dass er all unsere Stimmen hören kann." "Auch das ist richtig", bestätigte der Feuergott. "Und ich habe da auch schon einen Verdacht..." "Mann, oh, Mann", meinte Tóth. "Es fängt an kompliziert zu werden. Wer soll es denn gewesen sein?" "Ich möchte niemanden verdächtigen, bevor ich keine Sicherheit habe", wich Liáke Tóths Frage aus. "Ich werde dir aber bescheid sagen, wenn ich Näheres herausgefunden habe." Tóth nickte. "Bleibt also noch der neue Spieler, den du entdeckt hast. Hast du auch schon eine Idee, wer der Spielstein sein könnte?" Liáke wies auf die sanft glimmende Holzkohleglut. "Guck mir einfach mal zu, Tóth." Die Kohleglut leuchtete auf, und roter Schein wurde langsam mit anderen Farben durchsetzt. Nach und nach zeichnete sich das Bild einer kleinen Lichtung, mit einem ziemlich abgebrannten Lagerfeuer und einer schlanken, silberhaarigen Gestalt ab... * * * Aerendíl kniete neben Torsi nieder. Sie sah wieder völlig normal aus, wenn man einmal von den Fetzen ihres Untergewandes und den blutbefleckten Händen absah. Also deswegen hatte das Koboldmädchen diese komischen Klamotten getragen! Er fasste ihr Handgelenk und tastete nach ihrem Puls. Dieser war erstaunlich gleichmäßig und langsam. Auch fühlte sich ihr Körper nicht anders als gestern an. Es war, als hätte es diese Bestie nie gegeben. Aerendíl nahm das Koboldmädchen auf den linken Arm und Mondharfe in die rechte Hand und trug beide hinüber zum Ahornbaum. Aus seinem Rucksack nahm er ein kleines Fläschchen und flößte ihr einige Tropfen eines Trankes ein, der speziell wohltuend für den Geist und schlaffördernd war. Es war sicherlich besser, wenn das Koboldmädchen bis zum Morgen nicht aufwachte. * * * "Oh, wie niederträchtig und
gemein", erklärte der Donnergott, als er die gespaltene Persönlichkeit
des zusammengekauerten Koboldmädchens erkannte. "Die Kleine tut mir
echt leid."
* * * Aerendíl erhob sich, um die
Lagerstätte einer sorgfältigen Suche zu unterziehen. An Schlaf
war ohnehin nicht zu denken, also konnte er auch etwas Nützliches
tun. Vor allem das fehlende Gewicht an seiner linken Hüfte erinnerte
ihn daran, dass einiges zu erledigen war.
* * * "Ahhh!" bemerkten die beiden Götter
fast gleichzeitig.
* * * Die schöne Elbenmagierin benötigte
nicht lange um sich nach der Verwandlung wieder zu sammeln. Mit einigen
flinken Handgriffen richtete sie ihr kostbares Gewand, ordnete ihr Haar
und lächelte ihren Zwillingsbruder mit verschmitzten Augen an.
* * * "Wer ist es denn nun?" fragte Tóth
wieder einmal. "Jeder von den Dreien könnte ein Spielstein sein."
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... und so setzt sich das Abenteuer fort: Gekreuzte Wege -K88 (Elfenfeuer) ...oder parallel - mit einem neuen Gott - auch hier: Der Ruf des Abenteuers -K93 (Red Dragon) ... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann
mailt
mir diese bitte!
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